1 Grundsätzliche Anforderungen an die Errichtung eines Waffenraums
1 - Grundsätzliche Anforderungen:
Diese grundsätzlichen Anforderungen finden Sie regelmäßigen in den Waffenaufbewahrungsbroschüren vieler deutscher Bundesländer, hier beispielhaft entnommen aus der Broschüre Waffenaufbewahrung des Bundeslandes Baden-Württemberg:
WAFFENRAUM
Gemäß § 13 Abs. 1 Satz 4 AWaffV ist alternativ zu Waffenschränken die Errichtung eines Waffenraumes zulässig. Der fensterlose Waffenraum ist wie folgt zu gestalten:
TÜR:
zertifizierte Tür nach EN 1143-1, Widerstandsgrad 0 oder I, je nach Anzahl der aufzubewahrenden Waffen.
Empfohlen wird ein Zahlenkombinationsschloss, um das Problem der sicheren Schlüsselaufbewahrung zu vermeiden.
WÄNDE / DECKEN / BÖDEN:
Mauerwerk nach DIN EN 1996/NA,
Nenndicke ≥ 240 mm*,
Steindruckfestigkeit ≥ 12
Mörtelgruppe mind. NM II/DM
alternativ:
Stahlbeton nach DIN EN 1992/NA
Nenndicke ≥ 140 mm, Festigkeitsklasse
mindestens C 16/20 oder
alternativ:
zertifizierte Wandkonstruktion nach DIN
EN 1143-1, Widerstandsgrad 0 oder I
BELÜFTUNGSEINRICHTUNGEN:
Zur Raumbelüftung können Belüftungskanäle, max. Ø 12 cm, eingebaut werden
EINBRUCHMELDEANLAGE (EMA)
Aufgrund örtlicher Gegebenheiten (Lage des Objekts, baulicher Zustand) sowie der Art und Anzahl der aufzubewahrenden Waffen, kann zusätzlich die Installation einer EMA erforderlich sein. Gefordert sind stets Anlagen nach DIN EN 50131 Grad II - Grad IV bzw. mindestens nach VdS-Klasse „B“.
Neben der örtlichen Alarmierung (optisch / akustisch) ist ein Fernalarm zu einer ständig besetzten, Hilfe leistenden Stelle, erforderlich (zertifizierter Wach- und Sicherheitsdienst).
NICHT DAUERND BEWOHNTE GEBÄUDE
Nach § 13 Abs. 4 AWaffV dürfen in einem nicht dauernd bewohnten Gebäude (z. B.
Ferienwohnung, Jagdhütte – Kriterium: wenig frequentiert) max. 3 erlaubnispflichtige
Langwaffen in einem Wertbehältnis, nach EN 1143-1, Widerstandsgrad I, aufbewahrt
werden. Keine erlaubnispflichtigen Kurzwaffen!
Rechtlicher Hinweis: vorgenannte Informationen bilden den Sachstand zum Zeitpunkt der Erstellung (07.04.2025, 15:00h) ab. Kurzfristige dynamische Veränderungen sind insbesondere im Gebiet der Waffenaufbewahrung nicht selten. Wir empfehlen, dass Sie Ihr Vorhaben vorab mit Ihrer Waffenbehörde abstimmen. Für diesbezügliche Versäumnisse lehnen wir jede Haftung ab.
Hinweis zum markierten Text *: WÄNDE, DECKEN, BÖDEN:
In vielen Bestandsgebäuden sind ausreichende Außenmauern vorhanden, jedoch die inneren Wände des designierten Waffenraumes sind dünner wie die Mindestanforderung 240mm. Das ist in vielen Fällen aber kein Hindernis, wenn Sie durch Aufmauern des Mauerwerks die Wand/Wände an diese Anforderungen anpassen können.
WICHTIG: Setzen Sie bspw. die 240mm Wand aus zwei 120mm starken Mauerwerken zusammen, finden Sie natürlich im Zwischenraum dieser beiden Wände keinen ausreichenden Halt, um Ihre Waffenraumtür dauerfest zu montieren. Nach kurzer Zeit würde sich der Rahmen, selbst bei chemisch eingeklebten Schraubankern, lockerrütteln, einfach durch die Bedienung der schweren Tür!
DILEMMA: Eine Türzarge, wie sie von anderen Herstellern als alleinige Variante angeboten wird, und die dann in die Türlaibung eingeschoben und dort in der Mauerlaibung befestigt wird, ist in diesen Fällen für Ihr Projekt völlig ungeeignet, wie nachfolgendes Foto belegt, beachten Sie die gelben Markierungen = Montagepunkte in der Zarge:
Wir beseitigen dieses Dilemma mit zwei weiteren durchdachten Montagevarianten:
1: Montage des Türrahmens auf der äußeren Wand, wobei die Befestigung mittels Gewindestangen durch das komplette Mauerwerk erfolgt, diese werden raumseitig (im gesicherten Bereich) verschraubt:
2: Montage des Türrahmens auf der inneren Wand, wobei dieser direkt von innen in die Wand verschraubt wird, hier als Direktverschraubung durch den Rahmen (siehe Foto) oder aber mit Montageplatten (nicht im Bild, Details folgen in Punkt 7 der Konfiguration):
Nun kennen Sie unsere drei möglichen Varianten, den Türrahmen mit dem Mauerwerk zu verbinden:
- Montage des Türrahmens auf der gangseitigen Wand
- Montage des Türrahmens auf der raumseitigen Wand
- Montage des Türrahmens in der Wandlaibung
Im nächsten Schritt erfahren Sie die verschiedenen Montagevarianten Ihrer Wertraumtür oder Waffenraumtür. Erleben Sie, wie Sie die Türdurchgangsmaße mit einfachen Varianten beeinflussen können.
Schritt 2: Vorstellung der verschiedenen Montagevarianten incl. Vor- und Nachteilen