Waffenschrank im Test: Die Prüfkriterien für den Waffenschranktest
Wir beschreiben Ihnen nun die einzelnen Prüfkriterien, denen sich die Waffenschränke einheitlich stellen müssen.
Viel Technik, aber für Ihr besseres Verständnis haben wir die jeweiligen Punkte möglichst aussagekräftig bebildert.
Sie sehen dabei gute und nicht so gute Lösungen.
Entscheiden Sie für sich selbst, was Ihnen wichtig ist:
Verpackung/Transportschutz:
Damit Ihr Waffenschrank auch vernünftig bei Ihnen ankommt, sollte er vernünftig verpackt sein.
Eine standsichere Palette, ein vernünftiger Karton, eine folierte Umpackung und ein weiterer Schutz für vorstehende Schrankelemente sind entscheidend wenn es gilt, einen Transportschaden möglichst auszuschließen - was natürlich nicht in jedem Fall gelingen MUSS, wie das Foto beweisst.
Im Bild: Transportschaden trotz zusätzlicher Luftpolsterfolie:
Karton ist aufgerissen
Folie ist durchstossen
Lackschaden am Tresor



Griffbeschläge:
Art und Ausführung des Türgriffs:
Türgriffe aus Metall sind stabiler und langlebiger als Türgriffe aus Kunststoff, die im Gebrauch des Öfteren abbrechen können. Das erschwert nämlich dann die Bedienung und führt zu unnötigen Kosten für eine Erneuerung des Griffes .
Im Bild: Metall-Klappgriff vom Modell SHOOTER.
Befestigungsmöglichkeiten:
Je mehr Verankerungsmöglichkeiten im Boden und / oder der Rückwand Ihnen zur Verfügung stehen, umso besser ist das für Sie, denn es macht Sie bei der Verankerung variabler.
Auch ggf. mitgeliefertes Verankerungsmaterial ist von Vorteil, jedoch stets auf seine Eignung zu überprüfen.
Entscheidend ist hier das Material, in dem verankert wird, und für jedes Material gibt es Verankerungsmittel, die geeignet oder ungeeignet sind.Im Bild: doppelte untere Rückwandbohrung und doppelte Bodenbohrung im Waffenschrank HUNTER.
Riegelbolzenanbindungen:
Türsicherheit: in Wort und Bild, worauf man verzichten kann:


Bereits oben sahen wir uns die Problematik ganz genau an: die Befestigung der Riegelbolzen am Riegelgestänge erfolgt mit einfachen Clips: löst sich ein Bolzen, lässt sich der Schrank nicht mehr öffnen, da dieser Bolzen dann nach dem Zusperren nicht zurück in die Tür gezogen wird und einfach draussen stecken bleibt und die Tür weiterhin verriegelt. Noch deutlicher kann man wohl eine solche verdeckte Schwachstelle nicht benennen und mit Fotos dokumentieren!
Es geht also besser. Hier das, worauf man nicht verzichten sollte:


Bolzenführungen - Riegelstangenführungen:

Im Bild: Riegelstange / Riegelstangenführung im ISS Luzern
Damit es "besser" wird, wird der schiefe Leitstift während der Montage gedengelt, wovon er sich aber auch nicht nachhaltig beeindrucken lässt:
Im Bild: gedengelter Leitstift zur Führung der Riegelstange, ISS Luzern
Bolzenführungen:
Die Durchführung der Bolzen durch den Türrahmen ist ein wichtiger Aspekt, ob ein Riegelwerk gut läuft oder klemmt. Läuft ein Bolzen schief in der Bolzenführung, läuft er sich in der Regel fest, sprich: das Riegelwerk ist schwergängig. Sie ahnen es, davon haben Nutzer dauerhaft etwas:
Im Bild: Bolzenführung in ISS Modell, siehe rote Pfeile, ohne Worte. (Sorry, aber so ein Pfusch wurde nur photodokumentiert, für die Produktion und Qualitätskontrolle ist immer noch der Hersteller selbst verantwortlich)
Wenn es dann unerklärlicherweise nicht klappen will mit der Leichtgängigkeit, ist so mancher Monteur auch einmal versucht, seiner Wut darüber mit dem Hammer mehr Ausdruckskraft zu verleihen. Allerdings sollte man seine unbändigen Kräfte nicht an einem Riegelbolzen auslassen, denn dadurch springt auch schon mal ein Sicherungsclip aus der Bolzennut, wie wir weiter oben ja schon gesehen haben:

Das zentrale Element: die Riegelzentrale:

Im Bild: Riegelzentrale mit verzahntem Getriebe (Frontalansicht ohne Riegelwerkabdeckplatte) in den Modellen Shooter und Hunter anzutreffen.

Im Bild: zerlegtes Riegelwerk mit eingepressten Riegelstiften
Gerade bei eingepressten Riegelstiften in eigenproduzierten Riegelzentralen ist, oftmals noch begünstigt durch anderweitig verursachte Schwergängigkeiten der Verriegelungsstangen, zu beobachten, dass sich die Stifte lockern bzw. letztendlich herausbrechen, wodurch sich die betreffende Riegelstange nicht mehr bewegen lässt. Damit ist der Schrank nurmehr mit roher Gewalt zu öffnen und Totalschaden!
Im Bild: Riegelzentrale mit eingepressten Riegelstiften (Ansicht von oben), ISS / baugleich Format-Eisenbach.
Sicherheit für Schloss und Scharniere:
Scharniere:
Aushängbare Scharniere erleichtern dem Kunden den Transport zum gewünschten Standort. Reiben gleiche Materialien aufeinander, reiben sie sich gegenseitig ab. Konstruktiv muss hier also eine Trennung erfolgen, da sich ansonsten die Tür im Laufe der Nutzung durch den gegenseitigen Abrieb absenkt und irgendwann am Gehäuse anschlägt, was dann zu massiven Verriegelungsproblemen führt. Mit einer Höhenverstellung am Scharnier lässt sich ggf. ein Absenken der Tür ausjustieren. Sie ist aber nur dann zwingend notwendig, wenn keine andere Vorkehrung als Abriebschutz vorgesehen ist.
Im Bild: aushängbares Scharnier vom ausgelisteten Modell GUNTRESS, mit Messingring als Abriebschutz.


Warum wir einen Waffenschrank kaufen:
die Waffenhalter:
Waffenhalter Material:
Die Waffen sollen stabil stehen und die Waffenhalter dürfen die Waffen nicht beschädigen, selbst, aber auch durch die Benutzung nicht geschädigt werden können.
Bei Schaumstoff-Waffenhaltern brechen zuweilen nach einiger Zeit einzelne Stücke heraus, wodurch die Nutzung des Halters an dieser Stelle eingeschränkt werden kann. Abhilfe schafft hier eine werkseitige Gummierung.
Waffenhalter Breite und Tiefe:
Die Abmessungen des Zubehörs wie Zieloptiken oder Nachtsichtvorsätze bestimmen den Platzbedarf je Waffe.
Daher muss in der Breite der Abstand von Laufmitte der einen Waffe zur Laufmitte der nächsten Waffe beachtet werden, damit der nächste Stellplatz nicht frei bleiben muss, was die Kapazität verringert. Gut ist erst ab 60mm.
Die Höhe des Aufbaus des Zubehörs nebst Montageschienen ab Oberkante Lauf bestimmt die notwendige Tiefe. Gut ist erst ab 80mm.
Ein ausreichender Schaftschutz am Boden sollte wirkungsvoll sein.
Schauen wir uns an, welche Lösungen erhältlich sind:
Waffenhalter aus Holz, gefilzt
Im Bild: fester Waffenhalter vom (ausgelisteten) GUNTRESS aus Holz, gefilzt.
Schaumblock - Waffenhalter
Im Bild: Schaumblock - Waffenhalter im Format / Eisenbach Capriolo
Im Bild: der gummierte Schaumstoffblock des Modells SHOOTER erreicht in Waffenabstand zueinander und Einstelltiefe die notwendigen Mindestmaße.
Dreidimensional verstellbare Waffenhalter:

Im Bild: GUN-i-FLEX Waffenhalter aus dem Modell HUNTER.
Ablagemöglichkeiten: Fachboden, Türstaubox, Regalteil:



Zubehör und andere Bewertungskriterien:
Schlüsselleiste:
Schlüsselleisten sind praktisch, aber kein absolutes Must-have. Einzelne Schlüsselhaken können auch als Zubehör kostengünstig nachgerüstet werden.
Im Bild: Hakenleiste für Schlüssel.
Halter für Putzstöcke:
Fest verbaute Putzstockhalter sind nett, verbrauchen aber auch viel wertvollen Platz.
Es gibt inzwischen magnetische Putzstockhalter (bei uns im Zubehörbereich), ein Putzstock kann auch außerhalb des Waffenschrankes aufbewahrt werden, dadurch entsteht viel freie Fläche für die Aufbewahrung von anderen Gegenständen, die IM Waffenschrank aufbewahrt werden müssen.
Im Bild: Putzstockhalter vom GUNTRESS.

Nachdem Sie nun unsere Prüfkriterien kennen, die wir bei den Prüflingen einheitlich zur Anwendung bringen, geht es nun hier zu den Prüfergebnissen:
Waffenschranktest: Gunshome, Modell Shooter
Waffenschranktest: Gunshome, Modell Hunter
Waffenschranktest: Format Tresorbau (Eisenbach Tresore), Modell Gun Safe / Capriolo
Waffenschranktest: ISS (Hartmann, Frankonia, Bremer, Waffenschrank...etc), Modell Luzern
Waffenschranktest: Burg Wächter (div. Baumärkte), Modell Ranger N5S